Die 85-jährige rüstige Frau Lerchi wohnt im Zimmer 223. Sie ist vor rund sechs Monaten ins Pflegezentrum gezogen. Der Umzug sei ihr schwer gefallen, erzählt sie. In ihrem neuen Zuhause schätze sie die Gemeinschaft und die Aktivitäten. Und wenn ihr etwas nicht gefalle, dann spreche sie das offen und direkt an.
In ihrem hellen Zimmer fallen sofort zwei Dinge auf: Erstens die vielen Pflanzen und Orchideen, welche direkt vor dem grossen Fenster stehen. Und zweitens der grosse Schreibtisch mit den vielen Unterlagen in der einen Ecke. „Ich habe noch viel zu erledigen, wegen dem Verkauf unseres Hauses hier in Hombrechtikon“, erzählt sie. Alles könne sie nicht mehr alleine machen, da helfe dann ihre Tochter und ihr Sohn mit dem Laptop.
Seit Frau Lerchi vor sechs Monaten ins Alterszentrum gezogen ist, unternimmt sie fast jeden Morgen mit einer Bewohnerin aus der Demenzabteilung einen Morgenspaziergang. „Das gefällt uns beiden sehr.“ Auch das leckere Essen rühmt sie.
„Ich bin aber auch für meine konstruktiven Anregungen bekannt“, sagt sie mit Freude. „Ich finde beispielsweise, dass oft zu viel Licht brennt im Pflegezentrum. Das ist doch Energieverschwendung! Oder auch dass bei jeder Mahlzeit neue Servietten und Sets verteilt werden. Das braucht es doch nicht.“ Sie behalte ihre Servietten jeweils und brauche sie erneut.
„Oder auch das Thema Dessert“, erinnert sie sich. Als sie eingezogen sei, habe man das Dessert direkt nach dem Zmittag erhalten. Das sei doch viel zu früh. Aufgrund ihres Feedbacks habe man nun die Dessert-Zeiten auf 14 Uhr angepasst.
Frau Lerchi nimmt an fast allen Aktivitäten teil, die angeboten werden – sei es am Singen, Turnen, Handarbeit, Gedächtnistraining oder bei den Ausflügen. „Ich kenne schon alle, die hier wohnen. Diese Gemeinschaft schätze ich sehr, und sie macht mir das Eingewöhnen hier leichter.“